Algarve Cup: Können wir Kanada?

Statt Titelverteidigung der dritte Platz beim Algarve Cup: Ist das deutsche Frauenfußball-Nationalteam gut vorbereitet für die Weltmeisterschaft in Kanada? Was machen die Mitfavoritinnen – und warum überhaupt Algarve Cup?

WM, EM und Olympische Spiele sind große Frauenfußball-Wettbewerbe, die wir gern verfolgen. Aber warum tummeln sich jedes Jahr im Frühjahr so viele Top-Teams an Portugals Südstränden? Neun der zwölf Teilnehmer am diesjährigen Algarve Cup, der gestern endete, treten auch bei der Weltmeisterschaft in Kanada (6.6.-5.7.2015) an, sechs Mannschaften rangieren unter den ersten zehn der FIFA-Weltrangliste, darunter alle ehemaligen Weltmeister.

Der Algarve Cup ist ein Einladungsturnier, das der portugiesische Verband in Zusammenarbeit mit Dänemark, Norwegen, Schweden und der FIFA veranstaltet. Jede Mannschaft kann in nur acht Tagen vier Testspiele gegen
Hochkaräter bestreiten und ganz nebenbei die Konkurrenz beobachten. Die 22. Austragung sollte besonders glänzen: Brasilien kam zum ersten Mal, und eine stylische neue Trophäe wurde von Sara Matos präsentiert. Die 24jährige Schauspielerin, angeblich einer der 50 schönsten Frauen Portugals, war zur Botschafterin ernannt worden. Was die Aufgaben ihres Amtes waren, blieb allerdings verborgen, vielleicht wissen die Spielerinnen mehr?

Holpriger Start in die Gruppenphase

Und wie lief’s sportlich? Die deutschen Titelverteidigerinnen starteten holprig in die Gruppenphase. Nach drei Minuten führten sie mit 2:0 gegen Schweden, ließen sich überrumpeln und verloren mit 2:4. Defensiv verbessert, gewannen sie 2:0 gegen China, schlugen Brasilien souverän mit 3:1 und wurden Gruppenzweite hinter Schweden. Die amtierenden Weltmeisterinnen aus Japan enttäuschten und beendeten den Cup nur als neunte. Das ambitionierte Frankreich und die USA dominierten mit jeweils drei Siegen ihre Gruppen und erreichten damit das Finale. Die USA gewannen mit 2:0, Hope Solo hielt einen Elfmeter, und so feierte das Team um Abby Wambach gestern seinen 10. Algarve Cup-Titel.

Gelungene Revanche gegen Schweden

Im Spiel um Platz drei hieß es wieder #SWEGER. Die Revanche zur Vorrundenpleite gegen die Schwedinnen gelang: Almuth Schult vertrat die erkältete Nadine Angerer im Tor sehr gut, gönnte den Gegnerinnen dieses Mal nur einen Treffer, Endstand 2:1. Die Tore schossen Anja Mittag und Alexandra Popp, die mit 3 Treffen zu den Topscorern des Cups gehörte. Obwohl den Europameisterinnen aus Deutschland etliche Stammspielerinnen fehlten, konnten sie sich im Verlauf des Cups deutlich steigern. Leistungsträgerinnen waren einmal mehr Annike Krahn, Lira Alushi, Simone Laudehr und Celia Sacic, die ihr 100. Länderspiel in Portugal bestritt. Kanada – können die!

 

Zuerst veröffentlicht am 15.05.2015 von L.MAG - Das Magazin für Lesben 
http://www.l-mag.de/news-1010/koennen-wir-kanada.html

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