Tore, Titel und Tränen

Am 22. und letzten Spieltag der Liga standen zwar keine Entscheidungen mehr an, doch es war ein emotionaler Spieltag. In Wolfsburg wurde das Double gefeiert, in Bremen trotz Niederlage der Nichtabstieg. In Freiburg, Frankfurt und Potsdam wurde der Abschied einiger Spielerinnen tränenreich.

Der 1. FC Köln hat sich mit einem starken torlosen Unentschieden gegen die Meisterinnen aus der Bundesliga verabschiedet. Torfrau Claudia Hoffmann hielt mit straken Paraden den Kasten sauber. Vor 2.993 Zuschauern feierten im Anschluss die Wolfsburgerinnen die Meisterschaft und den DFB-Pokal-Titel. Torschützenkönigin wurde Pernille Harder (17 Tore), gefolgt von Linda Dallmann und Lina Magull (beide 12 Tore).

In Duisburg verabschiedete sich der USV Jena aus der Liga. Durch die 1:0-Niederlage gegen den MSV und den überraschenden Punktgewinn der Kölnerinnen rutschte Jena auf den letzten Tabellenplatz. Das späte Tor für Duisburg schoss Geldona Morina in der 88. Minute. Duisburg hat nach einer schwachen und punktlosen Hinrunde den Hebel umlegen können und beendet die Saison auf dem 9. Platz. Werder Bremen hat hingegen die Klasse gehalten, weil in der Hinrunde schon einige Punkte gesammelt werden konnten. Die 0:4-Klatsche gehen Hoffenheim konnte die Freude über den Klassenerhalt nicht schmälern. Die Tore für Hoffenheim schossen Isabella Hartig (23′, 45′), Fabienne Dongus (51′) und Tabea Waßmuth (53′). Bremen beendet die Saison auf Platz zehn, Hoffenheim auf acht.

Frankfurt musste sich Vizemeister München mit 1:0 geschlagen geben. Den Siegestreffer erzielte Sara Däbritz in der 26. Minute. München spielt in der kommenden Saison zusammen mit Wolfsburg in der Champions League. Der FFC Frankfurt beendet diese Saison auf dem 6. Tabellenplatz. Für den Verein die schlechteste Platzierung seit Einführung der eingleisigen Bundesliga. Der Umbruch für einen der wenigen reinen Frauenfußballvereine geht weiter. Ersten Pressemeldungen nach soll eine Fusion mit Eintracht Frankfurt in Planung sein.

Die Partie Freiburg gegen Essen endete unentschieden. Jana Feldkamp brachte Essen in der 9. Minute in Führung. Freiburgs Kapitänin Clara Schöne sicherte in der Nachspielzeit die Punkteteilung. Auch im Breisgau steht ein größere Umbruch an. Mit Laura Benkarth, Noemi Gentile, Majka Korenciova, Lina Magull, Lena Petermann, Sarah Puntigam, Julia Simic und Carolin Simon verlassen acht Spielerinnen den Verein. Der dritte Tabellenplatz mit 48 Punkten ist das beste Ergebnis in der Geschichte der Freiburgerinnen.

Abschiede in Potsdam – Foto: Uta Zorn
Lia Wälti und Svenja Huth beim Aufwärmen – Foto: Uta Zorn

Im vierten Bundesliga Jahr erreicht der SC Sand mit dem 7. Platz das bisher beste Ergebnis. Zum Abschluss ging es gegen den Tabellenvierten aus Potsdam. Gleich in der 3. Minute erzielte Verena Aschauer die Führung für Sand. Felicitas Rauch gleich mit einem Elfmeter in der 30. Minute aus. Potsdam benötigte einige Versuche und unzählige Ecken um das Spiel zu drehen. Rahel Kiwic (81′) und Lara Prasnikar (82′) trafen dann zum 3:1-Endstand. In Potsdam flossen die Tränen bereits beim Aufwärmen. Mit Tabea Kemme und Kapitänin Lia Wälti verlassen nicht nur zwei hervorragende Fußballerinnen sondern auch zwei Persönlichkeiten, die auf und neben dem Platz sehr beliebt sind, den Verein.

Die Nationalspielerinnen hängen noch eine Woche Fußball an, bevor es in den Urlaub geht. Mitte Juli starten die Vorbereitungen auf die kommende Spielzeit. Der Ball in der Bundesliga rollt wieder ab dem 15. September.

Titelfoto: Svenja Huth, der Angriffsmotor der Turbinen - Foto: Uta Zorn