Merle Frohms sichert das Unentschieden gegen Spanien

Das letzte Länderspiel des Jahres endete mit einem sehenswerten 0:0 gegen starke Spanierinnen. Nach dem siebten Sieg im siebten Spiel gegen die Italienerinnen am vergangenen Samstag geht Interimstrainer Horst Hrubesch jetzt ungeschlagen. Viel wichtiger: er hinterlässt seiner Nachfolgerin Martina Voss-Tecklenburg ein Team, auf das sie aufbauen kann.

Die Startelf gegen Spanien – Foto: Uta Zorn

Das Spiel gegen Spanien war eine wichtige Standortbestimmung für die Nationalfußballerinnen. Spanien wird für die Weltmeisterschaft als Favorit gehandelt, gerade weil sie in den vergangenen Jahren viele Titel im Juniorinnenbereich gewinnen konnten. In diesem Jahr gewannen sie sogar die U17-Weltmeisterschaft und verteidigten den Titel des U19-Weltmeisters. Will das DFB-Team im kommenden Jahr um den Titel mitspielen, dann müssen auch Gegnerinnen mit der Spielanlage von Spanien geschlagen werden.

Horst Hrubesch – Foto: Uta Zorn

Horst Hrubesch änderte im Vergleich zum Italien-Spiel die Startelf auf vier Positionen: Kathrin Hendrich und Carolin Simon spielten für Maximiliane Rall und Felicitas Rauch als Außenverteidigerinnen. Leonie Maier ersetzte die verletzte Svenja Huth und Lena Petermann stürmte für Lena Lattwein von Beginn an. Sara Doorsoun und Johanna Elsig spielten in der Innenverteidigung. Lina Magull und Sara Däbritz bildeten das Zentrum im Mittelfeld, Kapitänin Alexandra Popp und Giulia Gwinn waren in der Offensive zu finden. Im Tor hielt er an Merle Frohms fest, obwohl sie im Spiel gegen Italien einige Unsicherheiten zeigte und das sollte sich auszahlen.

Sara Däbritz im Zweikampf mit Maria Leon – Foto: Uta Zorn

Viele Fehlpässe und verlorene Zweikämpfe im Mittelfeld bestimmten die Anfangsphase, weil die Spanierinnen mit frühem Pressing agierten und so auch zu den ersten Torabschlüssen kamen. In der 11. Minute rettete Merle Frohms durch gutes Herauslaufen gegen Amanda Sampedo in letzter Sekunde und in der 19. Minute kratzte sie einen Freistoß, wieder von Sampedo, mit einer Glanzparade aus dem Winkel (siehe Titelfoto). Gegen Ende der ersten Halbzeit kam es zu den ersten Chancen des DFB-Teams: Lena Petermann verpasste einen Eckball und Leonie Maier schloss einen von Giulia Gwinn eingeleiteten Konter zu überhastet ab. In der zweiten Halbzeit traten die DFB-Frauen dominanter auf und kamen häufiger vor das spanische Tor. Doch auch Lina Magull konnte die Kombination von Alex Popp und Leonie Maier in der 53. Minute nicht im Tor unterbringen. Die beste Chance vergab Alex Popp in der 70. Minute, als sie im Elfmeterraum den Ball über das Tor drosch. Zurück zu Merle Frohms: Auch in der Schlussphase parierte sie mehrfach glänzend und sorgte so dafür, dass Horst Hrubesch ungeschlagen abtreten kann.

Horst Hrubesch verabschiedete sich bei den Medienvertretern – Foto: Uta Zorn

Auf der anschließenden Pressekonferenz sagte Hrubesch: „Genauso ein Spiel habe ich mir zum Schluss gewünscht – das Spiel stand bis zum Ende Spitz auf Knopf und war Werbung für den Frauenfußball.“ Seine Torfrau und Spielerin des Spiels Merle Frohms meinte: „Natürlich hätten wir Horst zum Abschied gerne einen Sieg geschenkt, aber ich denke, auf das Spiel kann man aufbauen.“ Kapitänin Alex Popp sagte: „Wir haben Horst viel zu verdanken – dass wir zum Beispiel mit so viel Selbstvertrauen in ein Spiel gehen. So kann es mit Martina weitergehen.“

Am 30. November wird Martina Voss-Tecklenburg offiziell vorgestellt. Die erneute WM-Qualifikation mit der Schweiz hat sie nicht mehr geschafft, die Europameisterinnen aus den Niederlanden waren in den Playoffs um den letzten europäischen Startplatz für die WM zu stark für die schweizerische Nati. Wir sind gespannt, wie Voss-Tecklenburg den eingeschlagenen Weg fortsetzen wird und das Team auf die WM in Frankreich vorbereitet.

Titelfoto: Merle Frohms konnte sich auszeichnen, sie hielt alles was auf das Tor zu kam - Foto: Uta Zorn