Der Pokal geht nach Wolfsburg
Zum sechsten Mal in Folge und insgesamt zum siebten Mal geht der DFB-Pokal nach Wolfsburg. Die Meisterinnen setzen sich erst im Elfmeterschießen mit 7:5 (3:3) gegen die SGS Essen durch und dürfen sich wieder Doublesiegerinnen nennen.
Keine 11 Sekunden waren gespielt, da traf Lea Schüller mit dem schnellsten Tor in der Pokalgeschichte zum 1:0 für die SGS Essen. Schüller erlief einen langen Ball und lupfte ihn an Wolfburgs Torfrau Friederike Abt vorbei ins Tor. Wolfsburg musste sich kurz schütteln, bevor Pernille Harder, nach schöner Kombination über Svenja Huth und Anna Blässe, trocken ins lange Eck einschob (11′). Essens Abwehrchefin Marina Hegering nutzte die nächste Chance und köpfte nach Eckball zum 2:1 (17′) in die Maschen. Wolfsburg drängte auf den Ausgleich, doch die Essener Verteidung stand aufmerksam und klärte was es zu klären gab. Mit einem 2:1 für Essen ging es in die Pause.
Wolfsburg erhöhte nach dem Seitenwechsel den Druck, doch Essen blieb unbeeindruckt und konterte: Jana Feldkamp wurde von Elisa Senß in die Tiefe geschickt, setzte den Ball aber an den Innenpfosten (60′). Jetzt kam Anna Blässe: aus 25 Metern drosch sie den bereits geklärten Ball einer Ecke exakt neben den Pfosten ins Tor (70′). Essens Torfrau Stina Johannes, die eine starke Leistung lieferte, hatte keine Chance: 2:2. In der 86. Minute war es Dominique Jansen, die einen Eckball clever als Aufsetzer durch Essens Abwehr ins Tor dirigierte: 3:2. Auch dieses Tor brachte die Essenenerinnen nicht aus dem Konzept. Die erst wenige Minuten zuvor eingewechselte Irini Ioannidou zirkelte in der 91. Minute einen Freistoss an der Mauer vorbei in das Wolfsburger Tor: 3:3 – Verlängerung.
In der Verlängerung dominierten die Wolfsburgerinnen das Geschehen, konnten aber den Essener Abwehrriegel nicht knacken. Mit letzter Kraft retteten sich die Essenerinnen in das Elfmeterschießen. Nachdem Alex Popp ihren Elfmeter am Tor vorbei schoß, konnte Abt die Elfer von Ioannidou und Brüggemann abwehren. Pernille Harder schob den letzten Elfmeter zum Pokalsieg für die Wölfinnen lässig rechtsunten in die Maschen.
Herzlichen Glückwunsch beiden Teams zur heutigen Leistung – es war ein gradioses Fußballspiel – und dem VfL Wolfsburg zum Double. Der goldenen Torpfosten geht heute an die ARD Sportschau: Kein Nachbericht, keine Interviews und auch keine Livebilder der Siegerinnenehrung im TV. Dort mussten die Pokalerinnerung des neuen ARD-Experten Bastian Schweinsteiger zur Vorbereitung auf das Männerfinale gezeigt werden. Dass es auch beim Frauenfinale Verlängerung und Elfmeterschießen geben kann, sollte im Jahr 2020 der Sendeplanung bekannt sein.
Titelfoto: Der DFB-Pokal - Foto: Uta Zorn