Unentschieden im Test gegen Japan

Das erste Spiel für Martina Voss-Tecklenburg und ihr Team vor heimischer Kulisse in Paderborn gegen die Auswahl aus Japan endete mit 2:2. Zwei individuelle Fehler von Torfrau Almuth Schult führten zu den Gegentreffern, die mit Mühe noch ausgeglichen werden konnten. Der vorletzte Test vor der WM brachte viele Erkenntnisse, vor allem woran bis zur Meisterschaft noch gearbeitet werden muss.

Voss-Tecklenburg stellte im Vergleich zum Spiel in Schweden von einer Dreier- auf eine Vierer-Abwehrkette um. Johanna Elsig und Marina Hegering besetzen die Innenverteidigung, flankiert von Verena Schweers und Kathrin Hendrich auf den Außenpositionen. Lena Oberdorf spielte bei ihrem Startelf-Debüt zusammen mit Lina Magull auf der „Sechs“. Dzsenifer Marozsan zog auf der „Zehn“ die Fäden und im Sturm spielten Svenja Huth, Giulia Gwinn und Kapitänin Alex Popp.

Almuth Schult mit unglücklicher Fußarbeit – Foto: Uta Zorn

Das DFB-Team begann verhalten, im Passspiel fehlte oft die Präzision und außer einer Freistoßchance von Marozsan (25′) fehlten herausgespielte Torchancen. Auch die Japanerinnen konnten sich keinen nennenswerten Möglichkeiten heraus spielen. In der 35. Minute traf Almuth Schult außerhalb des Strafraums den Ball nicht richtig, Yui Hasegawa nahm das Geschenk an und traf aus 30 Metern ins leere Tor zum 0:1. Nach dem Seitenwechsel kamen Turid Knaak für Verena Schweers, Sara Doorsoun für Joahnna Elsig und Lena Gößling für Lena Oberdorf und die DFB-Auswahl erhöhte den Druck. Nach einer Marozsan-Flanke erzielte Alex Popp per Kopf den Ausgleich (53′). So hätte es weiter gehen können, doch Almuth Schult patzte wieder und spielte einen Querpass in der Füße der Japanierinnen. Kumi Yokoyama erzielte nach Doppelpass mit Emi Nakajima in der 69. Minute die erneute Führung für Japan. Das DFB-Team steckte nicht auf. Chika Hirao in Japans Tor lies eine Flanke nach vorn abprallen, Svenja Huth war zur Stelle und köpfte zum 2:2-Ausgleich (72′). Trotz aller Angriffsbemühungen blieb es beim gerechten Unentschieden.

Marina Hegering überzeugte gegen Schweden und Japan – Foto: Uta Zorn

Positiv anzumerken ist die Leistungssteigerung im zweiten Durchgang und die Leistung zweier Neu-Nationalspielerinnen. Die erst 17-jährige Lena Oberdorf begann, nach ihren ersten 30 Minuten im Spiel gegen Schweden, auf der Sechs und hinterließ einen sehr guten Eindruck. Marina Hegering, die bis 2010 in allen U-Nationalteams spielte und aufgrund hartnäckiger Verletzungen neun Jahre auf ihr Debüt im A-Team warten musste, präsentierte sich stark. Nach guten 90 Minuten in der Innenverteidigung gegen Schweden, spielte sie gegen Japan in der ersten Halbzeit in der Innenverteidigung und wechselte dann für die zweiten 45 Minuten ins Mittelfeld. Sie hinterließ auf beiden Positionen einen bleibenden Eindruck.

Bis zum 14. Mai hat Martina Voss-Tecklenburg nun Zeit die richtigen Schlüsse aus den Testspielen zu ziehen und den Kader für die WM zu nominieren. Der letzte Test vor der Abreise nach Frankreich findet am 30. Mail gegen die Auswahl aus Chile in Regensburg statt.

Titelfoto: Alexandra Popp trifft "klassisch" mit dem Kopf gegen Japan - Foto: Uta Zorn