Hejdå, Nilla! Wolfsburgs Kapitänin kehrt nach Schweden zurück

Heute verabschiedet sich Nilla Fischer aus der Bundesliga und kehrt mit Frau und Kind in ihre schwedische Heimat zurück. Im Abschiedsinterview sprach die schwedische Nationalspielerin über ihre Zukunftspläne.

Nilla mit ihrem Sohn Neo vor ihrem letzten Spiel – Foto: Uta Zorn

Die Kapitänin geht von Bord: Wenn heute der Schlusspfiff der 29. Frauenbundesliga-Saison ertönt, werden in Wolfsburg nicht nur die Sektkorken knallen – der Verein hat das Double aus Meisterschaft und Pokal bereits letzte Woche klargemacht –, sondern auch Tränen fließen. Nilla Fischer verlässt nach sechs Jahren, vier Meistertiteln, fünf Pokalsiegen und dem Gewinn der Champions League (2014) den VfL Wolfsburg. Damit verabschiedet sich nicht nur eine Fußballerin aus der Bundesliga – es ist der Abschied der Frau, die auch die Regenbogenarmbinde in die höchste Spielklasse (Frauen wie Männer) gebracht hat. Nilla kehrt mit ihrer Frau und ihrem Sohn zurück nach Schweden und spielt wieder für den Linköpings FC. Wir sprachen kurz vor ihrem Abschied mit ihr.

Nilla, was nimmst du aus der Zeit in Wolfsburg und Deutschland mit?

Natürlich in erster Linie viele sportliche Erfolge, die wir mit dem VfL erleben durften. Zudem habe ich viele Spielerinnen kennenlernen dürfen und eben auch viele Fans. Sie werden mir in Erinnerung bleiben. Es war einfach eine tolle Zeit.

Wo werdet ihr jetzt wohnen?

Wir wohnen zehn Minuten außerhalb von Linköping in einem tollen Haus. Es ist schön, auf dem Land zu leben und trotzdem eine Stadt in der Nähe zu haben.

Was hast du dir für deine fußballerische Karriere noch vorgenommen?

Für mich war es wichtig, mich immer weiterzuentwickeln. Natürlich wollte ich zunächst mit Wolfsburg die zwei Titel holen, jetzt geht der Blick auf die WM. Da träumen wir natürlich immer davon, irgendwann Weltmeister zu werden oder eine olympische Goldmedaille zu bekommen. Aber wir werden einfach alles geben und schauen, wie weit wir damit kommen.

Genau diese signierte Kapitänsbinde schenkt euch Nilla Fischer – Foto: VfL Wolfsburg

Hast du schon Pläne für die Zeit nach deiner Karriere?

Wir werden sehen, was sich entwickelt. Zunächst habe ich noch zweieinhalb Jahre mit Linköping. Anschließend möchte ich gerne etwas mit Sport und Ernährung machen. Oder vielleicht – aber das ist eher ein verrückter Traum – würde ich gerne ein Hundepension aufmachen. Dazu bräuchte ich aber noch eine entsprechende Ausbildung.

Willst du nicht beim Fußball bleiben?

Mein Gefühl im Moment sagt mir, dass ich gerne in eine andere Richtung gehen möchte. Mir wird es wahrscheinlich zu schwer fallen, beim Fußball zu bleiben, aber nicht zu spielen. Ich denke, daher benötige ich – so schwer es mir fällt – zunächst eine Trennung vom Fußball, in einen „regulären“ Arbeitsalltag, wo ich freie Wochenenden habe, die ich dann wirklich genießen würde.

Nillas Abschiedsgeschenk für euch:

Zum Abschied hat uns Nilla ein besonderes Geschenk gemacht. Vor zwei Jahren ist sie an ihren Verein mit dem Wunsch herangetreten, den Regenbogen als Zeichen für Vielfalt am Arm zu tragen. Der VfL Wolfsburg hat sie darin nicht nur unterstützt, sondern im vergangenen Jahr die Regenbogenbinde für alle Teams des Vereins eingeführt. Nilla hat die Armbinde signiert, und ihr könnt sie hier  gewinnen (Verlosung bis 24. Mai).

Titelfoto: Nilla Fischer im Vielfalt-Sondertrikot - Foto: Uta Zorn
Zuerst veröffentlicht am 12.05.2019 von L.MAG - Das Magazin für Lesben
https://www.l-mag.de/news-1010/hejdaa-nilla-wolfsburgs-kapitaenin-kehrt-nach-schweden-zurueck.html